Orientierungsphase

 

Vielleicht bist du kurz vor deinem Abschluss und weißt noch gar nicht so genau was du jetzt machen willst. Oder weißt zumindest eines ganz genau: Du willst eigentlich erstmal nichts so richtig machen. Vor Allem nicht irgendwas lernen müssen.

Nach 10-13 Jahren Schule ist das natürlich ein verständlicher Gedanke und selbst wenn du nicht zum Unterricht oder zu Vorlesungen gehen willst, gibt es andere gute Wege seine Zeit zu verbringen. Denn Lernen kann auch in der Praxis passieren und warum nicht mal was völlig neues machen? Coole Gespräche mit älteren Leuten führen, auf einem Bauernhof aushelfen und lernen wie man mit Tieren umgeht, die Welt entdecken oder bei der Bundeswehr mal ganz neue Seiten von dir selbst kennenlernen?

Direkt einen Beruf lernen ist natürlich erstrebenswert und vielleicht findest du auch noch was passendes für deine Ziele. Aber falls nicht, guck dir doch mal die Infos unten an:

 

vorteile der orientierungsphase

  • Du bekommst ein bisschen mehr Zeit bis zur Entscheidung
  • Du kannst Gutes für andere tun
  • Du kannst Gutes für dich tun, indem du dich selbst kennenlernen kannst
  • Teilweise verdienst du schon dein eigenes Geld
  • Du hast die Chance einfach mal rauszukommen und was Neues zu erleben
Freiwilliges soziales jahr (FSJ)

Der Klassiker in Deutschland ist der Bundesfreiwilligendienst (früher war das mal verpflichtend und hieß Zivildienst). Hier kannst du in sozialen Bereichen wie Alltags(-pflege), Naturschutz, in Kindergärten oder auch Nachhilfen aushelfen. Dafür bekommst du oftmals sogar Geld, so um die 300€ im Monat. 

Nähere Infos findest du auf der Website des Bundesfreiwilligendienstes: Bundesfreiwilligendienst

Auf dieser Seite findest du auch Stellenangebote zum FSJ, aber leider eher in Berlin und den anderen Bundesländern. Manche überregionale Stellen wie die AWO, EFJ und andere können dir aber sicher auch einen FSJ-Platz in deiner Nähe klarmachen. 

Freiwilliger Wehrdienst

Die Wehrpflicht wurde zwar genauso, wie der Zivildienst abgeschafft, aber freiwillig darfst du dich immer noch bei der Bundeswehr für den Wehrdienst verpflichten. Dabei verdienst du auch schon ein vergleichsweise hohes Gehalt und 1 Jahr bei der Bundeswehr kann dir somit einiges an finanziellem Stress für deine folgende Ausbildung oder Studium wegnehmen. Falls du nicht alles verballerst natürlich. 

Du hast auch hier die Chance viele verschiedene Menschen, Tätigkeiten und dich selbst in Drucksituationen kennenzulernen

Weitere Informationen findest du hier: Info-Seite der Bundeswehr

WWOOFING

Beim WWOOFING bekommst du die Möglichkeit auf ökologischen/Bio Bauernhöfen weltweit zu arbeiten und alles über Landwirtschaft und Tiere zu lernen

Das Coole hieran ist, dass du hier in der Regel auch eine Bezahlung bekommst. Also hast du einen Platz zum Schlafen, gute Bio-Nahrungsmittel direkt vom Feld und bekommst auch noch eine Bezahlung. Dieses Geld kannst du dann bspw. zum Reisen benutzen, deine erste Wohnung während deiner Ausbildung einrichten oder deinen Führerschein bezahlen.

Und hey, vielleicht kommst du ja zurück und hast Bock auf die Landwirtschaft. Falls nicht.. Trecker fahren können hat auch noch keinem geschadet, oder?

Hier findest du weitere Informationen dazu

Work & Travel

Das Work & Travel ist aktuell der Klassiker unter den Orientierungsphasen. Es Bedarf aber einiger Planung und wenn du sehr typisch nach Australien gehst, brauchst du auch einiges an Cash um dein Visum und die Flüge zu finanzieren. Die australische Regierung verlangt, dass du bei der Einreise 3500€ auf einem Konto vorweisen kannst. Also musst du mal gucken, ob das die beste Variante für dich ist. Wenn du ins Ausland gehst, gehe aber sicher, dass du nicht die ganze Zeit mit Deutschen abhängst, mit denen du auch noch auf Deutsch über Deutschland redest. Das ist Komfortzonen-Verhalten und dafür bist du nicht um den halben Globus geflogen. Lern die fremde Kultur kennen, spring ins kalte Wasser und lerne die Landessprache.

Es gibt natürlich auch knapp 200 andere Länder auf dieser Erde, wo du sowas machen kannst. Ich persönlich hab zum Beispiel während meiner Orientierungsphase etliche Jobs in Deutschland ausprobiert. Kellnern, Zeitung austragen, auf Bauernhöfen arbeiten, auf dem Bau aushelfen, etc. kannst du auch hier. Vielleicht entdeckst du ja dabei gleich deinen Arbeitgeber/Ausbildungsbetrieb der Zukunft.

Weitere Informationen findest du bei der Arbeitsagentur

 

Au-Pair

Zur Tätigkeit als Au-Pair hast du bestimmt auch schon einiges gehört. Im Regelfall ist es so, dass du einer (meist etwas besser gestellten) Familie in einem Land deiner Wahl, eine Mischung aus Haushaltshilfe, Baby-Sitter und großem Geschwisterteil bist. Das kommt aber auch immer auf die Familie an und welche Absprachen ihr über deine Tätigkeiten getroffen habt.

Ganz wie zu Hause kannst du dort kostenlos wohnen und essen. Im Normalfall bekommst du auch ein Taschengeld und 1-2 Nachmittage oder Abende pro Woche frei, damit du Land und Leute vor Ort kennenlernen kannst.

Ob das der für dich sinnvollste Zeitvertreib zur Orientierung ist, musst du selbst wissen. Es ist aber defintiv eine besondere Erfahrung für dein Leben und kann deine Sprachkenntnisse (bspw. Französisch, Spanisch, Englisch, ..) enorm verbessern.

Weiterführende Informationen zum Thema Au-Pair

Praktikum

Bei deinem talentorientierten Praktikum geht es darum, innerhalb dieser Zeit im Unternehmen die eigenen Talente, Stärken, Interessen und Begabungen zu erkennen. Für dich hat das Praktikum vor der Ausbildung den Vorteil, dass du das Unternehmen, die Mitarbeiter:innen sowie das Berufsbild kennenlernst. Du kannst verschiedene Berufe ausprobieren, durch die praktische Erfahrung wird der jeweilige Beruf für dich „greifbarer“. Das gibt dir das Wissen, dich für oder gegen eine Ausbildung im jeweiligen Bereich zu entscheiden. Ein erfolgreiches Praktikum muss gut vorbereitet werden. Dazu wurden Instrumente entwickelt, die sowohl dich als auch dein gewünschtes Unternehmen bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung deines Praktikums unterstützen.  

Weitere Informationen und Ansprechpartner findest du hier: Servicestelle Verbundausbildung

 

Praktika sind eine gute Möglichkeit, in verschiedene Berufe reinzuschnuppern und zugleich vielseitige Berufserfahrung zu sammeln. Aber natürlich ist nicht jedes Praktikum gleich. Ganz im Gegenteil: Es gibt viele verschiedene Arten von Praktika, die sich teilweise sehr voneinander unterscheiden. So gibt z.B. der Zukunftstag Brandenburg eine erste Orientierung in die Arbeitswelt. Ein Ringpraktikum dient der Erkundung und ist eine gute Möglichkeit unterschiedliche Berufsfelder kennenzulernen. Die verpflichtenden Schülerpraktika in den 9. und 10. Klassen unterstützen die Schüler:innen bei der Erprobung der eigenen Talente. Die Einstiegsqualifizierung fördert den zukünftigen Azubis in der Vorbereitung für eine Ausbildung. 

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